Vor wenigen Tagen habe ich meinen 100sten Post ins www gestellt, yeah!
Daher möchte ich euch an dieser Stelle mit einer Karte für all die lieben Worte danken, die mich als Kommentare erreicht haben. Und auch wenn ich nicht dazu komme, allen eine Antwort zu geben, so habe ich jeden einzelnen gelesen und mich sehr darüber gefreut.
Zur Zeit empfinde ich das Zusammenleben mit meinen drei Teenager-Mädels als sehr, sehr anstrengend und nervenaufreibend. So lieb ich sie auch habe; ich sehne mich nach weniger launischen, friedlichen und aufgeräumten Zeiten. Es ist die reinste Sisyphusarbeit, hinter den Kindern herzu putzen und für Ordnung zu sorgen. Spätestens am nächsten Tag kann ich wieder von vorne anfangen. Alles bleibt gerade da liegen, wo es benutzt wurde, sei es der Aufschnitt für's Pausenbrot oder die Pflasterschnipsel und die Nagelschere.
Mehrmals täglich sortiere ich Geschirrspüler und Kühlschrank neu, weil der obere Korb des Geschirrspülers gnadenlos vollgeknallt wird und unten gähnende Leere herrscht. Aber um etwas in den unteren Korb zu räumen und für das Obst- und Gemüsefach müsste der Teenager sich ja bücken… dann doch lieber alles auf Augenhöhe in den Kühlschrank.
Ich glaube, ich war früher nicht besser - zumindest aber ich war alleine!!! Ich habe zwar noch einen jüngeren Bruder, aber der war nicht halb so pubertätisch wie ich. Und wir haben uns nicht gegenseitig unsere Klamotten und Schuhe
geklaut , will sagen, ohne zu fragen ausgeliehen. Also, wir haben überhaupt keine Klamotten getauscht; nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht.
Und so könnte ich die Frustrationsleier endlos fortsetzen… manchmal habe ich das Gefühl, die Blagen entwickeln sich in ihrer Eigenständigkeit wieder rückwärts, selbst meine Große ist der Kunst des Wäschezusammenlegens getragener Anziehsachen nicht mehr mächtig.
Der sich ihrem (und den anderen Kinderzimmern) befindliche Poäng-Sessel ist häufig bis zur Unkenntlichkeit von einem Berg zusammengeknüllter Klamotten der letzten Tage entstellt. Fernsehgucken kann man ja schließlich auch liegenderweise vom Bett aus.
Wenn allerdings ein holder Jüngling seine Aufwartung bei einer meiner Grazien machen will, zeigt sich, dass sie das Aufräumen noch nicht ganz verlernt haben. Wobei Aufräumen dann meist ab in die Schmutzwäsche heißt und dann habe ich plötzlich drei Maschinen Wäsche auf einmal zu waschen.
Morgens, wenn die Kinder zur Schule aufgebrochen sind, gehe ich durch das Haus, sammle das benutzte Geschirr und die Brotdosen vom Vortag ein und schließe dann alle Zimmertüren, damit ich das Elend nicht sehen muss.
Dann setze ich mich in mein Zimmer an meinen PC, surfe bei euch vorbei und freue mich jeden Tag über ein paar liebe Worte zu meinen Werken.
Mit lieben Worten und Anerkennung für mein Treiben den ganzen Tag hier zu Hause bin ich zur Zeit nämlich nicht so reichlich gesegnet. Fast immer haben sie schlechte Laune wegen zu vieler Hausaufgaben oder weil das Pferd beim Reiten rumgesponnen hat oder weil sie gerade mega-Streß mit den Freundinnen haben oder die Pickel sprießen.
Irgendwas ist immer und Mama nervt sowieso nur rum. Da muss man als Jugendlicher zum Ausgleich gaaanz viel chillen. Am besten geht das mit Trash-TV wie 'Berlin Tag und Nacht' oder 'Köln 50667'. Zu meinem Entsetzten guckt die Älteste auch ab und zu "Teenie-Mütter, wenn Kinder Kinder kriegen". Ich hoffe, das wirkt abschreckend aus sie.
Eigentlich ist das, was die Kinder da betreiben, ja mehr ein Fernhören statt Fernsehen, denn nebenbei hängen sie ständig über die "What's App"-Nabelschnur an der Sozialplazenta. Da stört es dann auch nicht, wenn alle naselang eine endlos lange Werbeunterbrechung kommt.
Ich weiß, ich habe viele Pubertäts-geplagte Leidensgenossinnen da draußen ;).
Und an all diejenigen, deren Kleinen noch nicht so weit sind: Auch wenn ihr es euch nicht vorstellen könnt, eines Tages seit ihr auch an dem Punkt, an dem ihr euch die Zeit zurückwünscht, wo der Nachwuchs noch in den Kindergarten ging und nicht in die Disco. Manchmal jedenfalls. Oder habt ihr etwa gerade den umgekehrten Wunsch? ;)))))))
Ich wünsche mir ganz oft die Zeit zurück, wo ICH noch in die Disco ging. (Und um einige Kilo leichter war und keine Falten und graue Haare hatte).
In den Sommerferien schicken wir zwei unserer Töchter für Sprachferien nach England.
Dreimal dürft ihr raten, welche Mutter dann am Abholtag mit feuchten Augen am Flughafen steht und es nicht abwarten kann, bis der Flieger endlich gelandet ist…
Und daher möchte ich mich bei euch bedanken, dass es euch gibt und ihr mich mit euren Kommentaren über so manchen Tag rettet, wo es hier zu Hause einfach zum Davonlaufen ist.
Meine Mutter meint ja, ich gebe ziemlich viel Privates auf meinem Blog preis. Hmm… ich bin der Meinung, das ist alles noch vertretbar. Schließlich mache ich keine Fotos mit Bildunterschriften wie zum Beispiel: "In diesem Zimmer ist ein IKEA-Sessel versteckt; kannst du ihn finden?" ;)))
Danke für's Zuhören, nein, Zulesen,
Maike